Ausgangspunkt des derzeitigen us-amerikanischen Diplomatiebebens ist die Abdankung von Trumps Außenminister Tillerson, eines flinken Öl-Industriellen. Trump drehte den Spieß um, beanspruchte Tillersons Entscheidung als seine eigene, und rückte sein Personal aus den Folter-Katakomben des Auslandsgeheimdiensts „CIA“ nach. Seit dem us-amerikanischen Überfall auf Libyen, in dem sich der noch weitaus berüchtigtere Inlandsgeheimdienst „NSA“ gegen die alte Lobby von „CIA“ und „Pentagon“ durchsetzte, war im imperialistischen Kriegsapparat nichts von vergleichbarer Bedeutung vorgefallen.
Diese Zwei-Fraktionen-Rivalität im ungewählten Überwachungs-Apparat hat sich zeitgleich mit der us-amerikanischen Atombombe herausgebildet und führte beim Präsidenten Bush dazu dass der Auslandsgeheimdienst das Szenario einer „iranischen Atombombe“ als früherkennbare Fiktion einschätzte, während der Inlandsgeheimdienst damit industrielle Lobbypolitik machte. Deren Opfer versucht nun Trump mit großspuriger Verdrängungsrhetorik zu vereinnahmen. Diese Leute haben diese Geschichten geglaubt und brauchen jetzt neue die mindestens genau so überwältigend sind. Es funktioniert also nicht, den Machtapparat einfach um illegitime Auswüchse zu stutzen.
Ob der us-amerikanische Kabinettszirkus vielleicht der Beendigung des Krieges nützt oder schadet ist ebenso wie beim Handelsstreit keine prognostisch zu beantwortende Frage. Im dialektischen Idealfall könnte die Tatsache das „CIA“ und „NSA“ erst miteinander wetteifern, dann gegeneinander im Wettbewerb sind und sich schlussendlich gegenseitig bekämpfen einer indigenen Neutralisierung Gelegenheit verschaffen.
Ein erstrebenswertes Ziel, vermeidet es doch die Notwendigkeit einer reziproken Fremdbesetzung infolge eines Ressourcenkrieges. Dazu muss diese Zerfallserscheinung des imperialistischen Zentrums geistig überlegen begleitet werden. Je weniger das Buhlen der Apparatschik-Fraktionen um externe Zuwendung Antwort findet, um so eher befassen sich diese mit ihrem gegenseitigen Verhältnis.
Die der Rückwirkung der selbsterfüllenden Propagandalügen zu verdankende ideologische Spaltung der Apparatschik-Kaste, die das überlieferte Zweiparteiensystem der kolonialistischen Sklavenhaltegesellschaft mit ihren frühimperialistischen Patriziern und Volkstribunen widerspiegelt, ist trotz Droh- und Schmeichel-Gebärden keine „europäisch-nordamerikanische“ oder gar „transatlantische“ (d. i. auch afrikanische und südamerikanische), sondern eine rein nordamerikanische Angelegenheit.
Die Nordamerikaner haben den Kolonialismus, der sie hervorgebracht hat, so liebgewonnen dass sie im zwanzigsten Jahrhundert alle seine europäischen Formen zerschlugen, damit er ganz allein der ihre sei, spätestens seit der Westverschiebung des katholischen Papsttums ist dies evident. Das totalitäre Gegeneinander im Wettbewerb von „CIA“ und „NSA“ in die Gravitationsbahnen einer nachholenden Entkolonialisierung der Welt zu lenken ist nunmehr auch das existenzielle Interesse Europas, das sich erst im Zusammenwirken mit Afrika als Erziehungsberechtigter Nordamerikas zu begreifen vermag.
Wirksame Waffen im Handelskrieg sind die Schließung nordamerikanischer Militärstandorte und Internetkonzerne. Diese mögen zwar alternativlos erscheinen, doch Tatsache ist das all diese Technologien ohne Kolonialmacht risikoärmer entwickelt werden können; und leichter als beim Atomausstieg wird es durch Abwarten nicht. Die Problematik der Propagandalügenrückwirkung ist allen imperialistischen Systemen zu eigen, da sie allein mit der Wahrheit keinen Bestand haben können. Dennoch kann ein zukünftiges Imperialismus-Tribunal kein Gegenstand dialektischer Prognose sein, ohne auch zum solchen betrügerischen Plagiats zu werden.
Dies zeigt sich bereits jetzt in einer gesteigerten Aggressivität der us-amerikanischen Marionettenjustiz. Der Kapitalismus im Zustand der geopolitischen Kernschmelze ist derart vereinnahmungsaktiv dass kaum ein unabhängige Abwägung darüber getätigt werden kann, obwohl seine Überwindung höchste Gewissheit über sein Wesen zur lebensnotwendigen Voraussetzung hat, damit es dabei nicht zu Kurzschlüssen kommen kann.
Botschafter die wie Kolonialherren zu kommandieren trachten wirft man hinaus, wie auch Befehlshaber die sich hinreißen lassen, egal woher sie kommen. Sie gehören zurückgeworfen in ihr Schulsystem. Dadurch wird Unabhängigkeit erzielt und gewahrt. Zum Handelskrieg kam es weil die Freihandelsabkommen sich als untaugliches Mittel erwiesen den Neoliberalismus einzuhegen, aus marxistischer Sicht keine Überraschung. Um ihn zu gewinnen muss er als globaler Entkolonialisierungskrieg geführt werden. Putschisten in Teheran sind kein bisschen besser als auf der Stalinallee.
10.5.2018
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